Samstag, 6. August 2011

Überraschungen

Das Wetter wird langsam besser hier in Sydney. Die letzten Tage waren sehr sonnig bei australisch-winterlichen 20°C. So lässt es sich aushalten :)

Leider ruft das bessere Wetter aber auch Ungeziefer auf die Tagesordnung. Hier ein kurzer Lehrfilm zum Thema.

Zum Glück hatte ich (schwerst arachnophob) bisher noch keinen Kontakt zu Spinnen, Schaben oder ähnlichem Getier. Aber das wird wohl nicht auf Dauer so bleiben. Am Anfang der Woche habe ich eines Morgens gerade noch rechtzeitig bemerkt, dass eine Horde Ameisen den Weg in mein Frühstücksmüsli gefunden hatte. Nachdem ich das entsorgt habe, bin ich von dem süßen Zeug wieder zu zuckerfreien Cornflakes zurückgewechselt. Das ist ja auch eh gesünder.

Die nächste Überraschung war dann folgende E-Mail von der Hausverwaltung für meine Berliner WG (ich habe einige Informationen aus verständlichen Gründen zensiert):

Guten Tag Herr ****,

wir haben erfahren, dass Sie Vater eines kleinen Emilis geworden sind - herzlichen Grlückwunsch! Nun interessieren wir uns in diesem Zusammenhang dafür, wie sich die Wohnsituation vorort in der ****-Str. **** gestaltet. Vertragspartner sind Sie mit Herrn **** und es ist eine 2-Zimmer-Wohnung! Bitte geben Sie mir zeitnah eine kurze Situationsbeschreibung - vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen
****


Mama, wenn du das jetzt liest: Keine Angst! Ich konnte das aufklären; ich bin nicht der Vater des kleinen Emilis.

Zwischen diesen Vorfällen war ich auch ein wenig in der Uni und hatte unter anderem meine erste Vorlesung in Wissensrepräsentation. In diesem Kerngebiert der Künstlichen Intelligenz geht es darum, wie sich symbolisch Wissen in einer Maschine so darstellen lässt, dass diese selbst Schlussfolgerungen aus dem Wissen ziehen kann. (Einfaches Beispiel: Wissen: Obst ist süß; Kirschen sind Obst. Daraus folgt: Kirschen sind süß.)

Als wir nach der ersten Stunde eine kurze Pause machten, kam ich mit dem Professor (Maurice) ins Gespräch. Wir redeten über den RoboCup und über KI und nach einer Weile fragte er mich, ob ich nicht Interesse hätte, zum wöchentlichen Robotik-Seminar zu kommen.

Die Gelegenheit nahm ich natürlich wahr und ging am Donnerstag nach meiner Psychologievorlesung dorthin. Maurice, der wie ich kurz vorher erfahren hatte, der Leiter der Informatik-Fakultät ist, kam etwas später. So musste ich mich selbst vorstellen und erklären, was ich hier machte. Aber die anderen ca. 10-15 Leute (allesamt Doktoranden oder Doktoren) nahmen mich sehr nett auf. Gemeinsam diskutierten wir über eine wissenschaftliche Veröffentlichung zum Thema Integration von Aufgaben- und Pfadplanung für Roboter.

Als am Ende des Seminars nach einem Thema für die nächste Woche gesucht wurde, fragte mich Maurice, ob ich nicht darüber sprechen könnte, was ich im RoboCup gemacht hätte. Das konnte ich natürlich schwerlich ablehnen, somal es eine gute Chance bietet, sich in diesem Kreis zu beweisen. Deshalb werde ich nächste Woche einen Vortrag über die Programmiersprache halten, mit der wir das Verhalten unserer Fußballroboter implementiert haben (Wer es nocht nicht gesehen hat: Videos der letzten spiele der WM gibts hier).

Bevor ich aber mit der Vorbereitung dafür anfange, mache ich morgen erstmal einen Ausflug in die Blue Mountains und erhole mich von den Schrecken der vergangenen Woche :D

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