Am Donnerstag machten wir unsere Tour zum Great Barrier Riff. Auch wenn ich wegen der Wellen ein bisschen seekrank wurde, war es doch wirklich schön, auf dem Sonnendeck zu liegen, während das Boot aufs Meer hinausfuhr.
Am Riff machten wir zwei Stopps: Der erste war in der Nähe einer kleinen Insel, die von unzähligen Vögeln bewohnt wurde.
Mit einem kleineren Boot wurden wir auf die Insel gebracht und schnorchelten unseren Weg zurück. Dabei kamen wir Korallen und exotischen Fischen, die man sonst nur aus dem Fernsehen oder Aquarium kennt, ganz nahe. Tatsächlich waren die Korallen so nahe, dass man aufpassen musste, nicht die Schwimmflossen dagegen zu schlagen. Die Eindrücke waren überwältigend und alles war irgendwie surreal. Ich wusste garnicht wo ich zuerst hinsehen sollte. Zwei Dinge sind mir besonders im Gedächtnis geblieben: Zum einen war da ein Fisch der sich von mir nicht stören ließ und einfach weiter an seiner Koralle knabberte während ich vorbeischwamm. In seinen Bann gezogen hat mich das, weil das Knabbern eines der wenigen Geräusche war, die man unter Wasser hören konnte. Es klang wie ein Schaben auf einer rauhen Oberfläche. Etwas wirklich erstaunliches passierte aber einige Minuten später: Ein riesiger Schwarm silberner Fische schwamm direkt unter mir und blieb für Minuten in meiner Nähe. Die Fische waren so nahe, dass ich sie hätte greifen können (wenn sie nicht so flink gewesen wären). Alle bewegten sich synchron, änderten gleichzeitig die Richtung und ich machte mit. Es ist wahnsinnig schwer zu beschreiben, was für ein Gefühl das in mir ausgelöst hat, inmitten dieser vielen Fische zu schwimmen. Nur soviel: Ich konnte während der gesamten Zeit nicht aufhören über beide Ohren zu grinsen. :)
Nach einer kurzen Pause auf dem Boot hatte ich dann die erste Tauchstunde meines Lebens (kein schlechter Ort dafür). Nach einer kurzen Einführung in die wichtigsten Kniffe (Wie kriegt man unter Wasser das Wasser aus der Taucherbrille und aus der Atemmaske? Wie macht man den Druckausgleich?), tauchten wir ab in 5 Meter Tiefe.
Zuerst hakten wir 3 Tauchnovizen uns beim Tauchlehrer unter und schwammen ein paar Minuten zusammen. Danach konnte jeder für sich die Umgebung erkunden, wobei wir in der Nähe blieben. Es war wirklich toll! Es war ähnlich wie das Schnorcheln, nur dass man nicht an die Wasseroberfläche gebunden war und dadurch noch intensiver in die Unterwasserwelt eintauchen konnte. Nach einer Weile hielt uns der Tauchlehrer an, berührte den Boden und schreckte dabei einen Stachelrochen auf, der sich im Sand versteckt hatte. Wahnsinn! Die Zeit verging viel zu schnell und bald waren wir wieder auf dem Boot und aßen unser verdientes Mittagessen.
Beim zweiten Stopp sprach ein Crewmitglied davon, dass man hier vielleicht ein paar Riffhaie sehen könnte, wenn man viel Glück hätte und zeigte auf einen Punkt im Riff wo das am wahrscheinlichsten wäre. Das lies ich mir nicht zweimal sagen. Ich wollte unbedingt einen Hai sehen (keine Angst, Riffhaie fressen keine Menschen). Ich war der Erste im Wasser und ich schwamm weit raus. Ich hielt mich von den anderen Schnorchlern fern und suchte und suchte. Als die Meisten schon wieder auf dem Boot waren und die Letzen zurückgerufen wurden, gab ich schließlich auf und schwamm zurück. Auf dem Boot erzählten mir Sophie und Mikael, dass sie einen Hai gesehen hatten, und wie toll das doch war - AAARRRRGGHHH! Naja. Man kann nicht immer Glück haben.
Hiernach fuhren wir zurück zum Festland, während die Sonne schon tief am Himmel stand.
Aber der Tag war noch nicht zuende. Im Hostel wartete ein kleines Pokerturnier auf uns. Nachdem ich schon eine Weile nichtmehr gespielt hatte, freute ich mich sehr darauf! Es hatten sich 25 Spieler angemeldet und je 5$ Einsatz bezahlt. Der Gewinner würde 100$ als Gutschein für die Bar bekommen und der zweite 25$.
Das Spiel startete sehr entspannt. Mit guten Karten, etwas Geschick und wirklich schlechten Gegnern konnte ich meinen Chipstapel schnell vergrößern. Nach und nach schieden mehr und mehr Leute aus und irgendwann waren nur noch 8 Spieler im Turnier und spielten alle am selben Tisch. Mein Kartenglück ließ mich etwas im Stich und so musste ich ein wenig bluffen um nicht unterzugehen. Das klappte aber ganz gut. Nach einer Weile waren mit mir nur noch 3 Spieler am Tisch. Einige meiner Freunde waren da geblieben und versuchten mir zu helfen :-) Ich bekam Massagen, gut gemeinte Ratschläge und immer wenn es spannend wurde, hatte ich einige gedrückte Daumen auf meiner Seite. Am Ende musste ich etwas Risiko eingehen, um meine Chance auf den ersten Platz zu wahren, hatte Pech und ging leer aus. Traurig war ich aber nicht.
Das war ein wirklich schöner Tag mit vielen einmaligen Eindrücken und einem netten Pokerspiel als Abschluss.
Die restlichen Tage in Cairns verbrachten wir an und in der Lagune und erholten uns noch ein wenig, bevor es nach Sydney zurückging, wo das harte Studentenleben wieder losgehen würde :D








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