Sonntag, 31. Juli 2011

Die Uni feiert

Am Donnerstag feierte die UNSW ihren 62sten Geburtstag und wir feierten alle mit. :D Rund um das Roundhouse (das ist eine Art Biergarten/Bar/Club der Universität) waren verschiedene Stände aufgebaut, an denen Studentengesellschaften um neue Mitglieder warben. Dazu gab es Musik, Essen und einige Seltsamkeiten (siehe Foto) ..


Dort habe ich wieder einige neue Gesellschaften entdeckt: zum Beispiel die Starcraft-Gesellschaft (siehe Foto), die Stangentänzerinnen-Fitness-Gesellschaft (leider kein Foto, aber Link zur Facebookseite :), die Wir-lieben-Essen-Gesellschaft, uvm.


Mit dabei war auch die Quidditch Gesellschaft, von der im letzten Artikel schon einmal die Rede war. Diesmal gab es sogar ein Testspiel, bei dem jeder mitmachen konnte. Das ließ ich mir natürlich nicht entgehen. :D

Zusammenfassung Muggle-Quidditch: Eine Mannschaft besteht aus drei Jägern, einem Hüter, zwei Treibern und einem Sucher. Die Jäger versuchen einen Ball (genannt Quaffel) durch einen der drei Ringe am Feldende der anderen Mannschaft zu werfen (dafür gibt es 10 Punkte). Der Hüter versucht genau das zu verhindern. Dabei helfen ihm die Treiber, die das Ziel haben, den ballbesitzenden Gegner mit einer anderen Sorte Ball (genannt Klatscher) zu treffen. Gelingt ihnen das, dann muss dieser den Quaffel fallen lassen und darf sich drei Sekunden lang nicht bewegen. Außerdem gibt es noch den Sucher, der außerhalb des normalen Spielbetriebs agiert und versucht vor dem gegnerischen Sucher den Schnatz (eigentlich ein kleiner goldener Ball mit Flügeln, hier abgewandelt zu: ein flinker Mensch mit gelbem T-Shirt) zu fangen. Wer den Schnatz fängt, beendet damit das Spiel und beschert seiner Mannschaft 50 Punkte. Ach ja, außerdem "fliegen" natürlich alle die ganze Zeit. Jeder Spieler muss deshalb während des Spiels einen Besen zwischen seinen Beinen halten.

An diesem Abend spielten (wie könnte es anders sein) Gryffindor gegen Slytherin. Ich war als Sucher von Gryffindor eingeteilt. Mein Gegenspieler war der Teamkapitän der UNSW Quidditch Mannschaft, ein flinker schmaler Typ, der mit seinen schwarzen Haaren Harry Potter eigentlich viel ähnlicher sah, als ich. Was er mir an Erfahrung und Schnelligkeit voraus hatte, versuchte ich zunächst mit übermäßigem Einsatz wettzumachen, um das Mädchen, das den Schnatz spielte, vor ihm zu fangen. Dabei unterschätzte ich, wie rutschig meine Schuhe auf feuchtem Gras waren und brachte mich gleich zu Anfang des Spiels zur Freude der Zuschauer zu Fall, während unsere Jäger den ersten Punkt machten - 10:0. Den Schnatz zu fangen schien schwieriger zu werden, als erwartet, somal man ihn nur auf dem Spielfeld fangen durfte, er dieses aber nach belieben verlassen konnte. Mein Gegner wartete ab, um dem Schnatz etwas Raum geben, damit dieser sich zurück auf das Feld traute. Inzwischen war schon das zweite Tor für uns gefallen - 20:0. Ich dachte: "Ab 60:0 wäre es egal, wer den Schnatz fangen würde...".  Aber dann sah ich meine Chance: Als der Schnatz sich zu weit vorwagte, rannte ich los. Er versuchte zu entkommen, aber ich ließ nicht locker. Im nächsten Moment hatte ich ihn. 70:0. Sieg für Gryffindor! Was für ein Spaß.


Am Abend gab es einen Maskenball im Roundhouse, zu dem ich mit der neuesten (und noch nicht offiziell gegründeten) UNSW-Gesellschaft gegangen bin: Der GOON-Gesellschaft (Goon ist die umgangssprachliche Bezeichnung für den billigen Kastenwein, der hier unter Studenten gern getrunken wird).

Montag, 25. Juli 2011

Vorurteile beim Nerd-BBQ

An der UNSW gibt es so viele Clubs und Gesellschaften, in denen sich Studenten mit gemeinsamen Interessen organisieren, dass ich leider noch keinen Überblick darüber bekommen konnte, bei welchen von denen ich mal vorbeischauen sollte. Natürlich hat jede Religion ihren eigenen Club, es gibt einen Feinschmecker-Club, einen Quidditch-Club (Hä? -> Qudditch World Cup), einen Hip-Hop-Tanz-Club, der meine jetzt E-Mail-Adresse hat, weil die neulich einen Stand hatten und Muffins verteilt haben, und noch eine Menge mehr.

Doch wer hätte gedacht, dass ausgerechnet die aktivste Gesellschaft die der Informatiker und Ingenieure ist? Die CSESoc veranstaltet hier wöchentlich Linux-Tage, LAN-Parties und jeden Montag Mittag ein BBQ. Gesponsort ist das BBQ von einer Firma, die dort Leute hinstellt, um den Studenten ein Praktikum aufzuquatschen. Davon lässt sich aber Keiner die gute Laune am kostenlosen Essen vermiesen. Normalerweise habe ich zu der Zeit leider eine Vorlesung. Heute ist die aber ausgefallen, sodass ich zu meinem ersten original australischen BBQ gekommen bin.

Dort mit den anderen Nerds ins Gespräch zu kommen ging viel einfacher als erwartet. Ich habe mich einfach dazugestellt gesagt: "Ich bin der größte Nerd hier in der Runde." Spannend war dann deren Reaktion, als ich erklärt habe, woher ich komme und was ich hier mache. Generell hatten alle sehr großen Respekt vor den wissenschaftlichen Errungenschaften der Deutschen. Das ist einem selbst garnicht so bewusst, aber aus unserem Land stammen unglaublich viele kluge Köpfe, die die Welt verändert haben.

Das muss maßgeblich ihr Bild von uns geprägt haben, denn einer meinte überspitzt: "Du kommst von Deutschland nach Australien, um hier Informatik-Vorlesungen zu hören? Das ist, als würde man aus der Schule in den Kindergarten gehen, um da was zu lernen ... "

Immer diese Vorurteile :D

Sonntag, 24. Juli 2011

Von Regenschirmen, Dinosauriern und Schulmädchen

Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht der Typ für Regenschirme bin. Lieber als so ein Teil mit mir rumzutragen und ständig aufpassen zu müssen es nicht irgendwo liegen zu lassen, gehe ich ohne Regenschirm aus dem Haus und werde eben ein bisschen nass. Bisher hat das auch immer ganz gut funktioniert. Nur hier will das irgendwie nicht klappen, weil man in Australien dann nicht nur ein bisschen, sondern richtig nass wird. Das wurde dann auch mir klar, nachdem ich am Mittwochabend durch den Regen zum Kino gerannt bin, was ich natürlich nicht gleich gefunden habe, um schließlich triefend den letzten Teil von Harry Potter zu sehen. Zumindest bekam ich dadurch dieses angenehme Gänsehautgefühl beim schauen des Films - das ist doch auch was! Am nächsten Tag habe ich mir schließlich zum ersten Mal in meinem Leben einen Regenschirm gekauft :D

Vom Regen abgesehen lief die erste Woche Uni relativ entspannt, weil viele Veranstaltungen erst in der zweiten Woche beginnen. Außer Psychologie, hat mir auch Robotik Software Architektur sehr gut gefallen. Der Kurs Neuronale Netze, der mich thematisch am meisten interessiert, findet leider immer Donnerstag von 18-21 Uhr statt, was wirklich nicht besonders sinnvoll ist, weil man sich garnicht mehr konzentrieren kann und auch der Dozent wirkt ein bisschen seltsam (Als er gerade über den Aufbau des Gehirns sprach und zur Amygdala kam, meinte er "Das klingt wie der Name der Freundin von Anakin Skywalker aus StarWars." und krigte sich dabei vor lachen nicht mehr ein). Mal sehen, wie das weitergeht.



Gehirn mit Amygdala (links), Prinzessin Amidala (rechts)

Direkt nach dieser Vorlesung ging ich dann mit meinem Regenschirm zu ein paar Freunden, die auf dem Campus wohnen, um mich zusammen mit ihnen auf die Semesterauftaktparty mit dem Thema "Dinosaurier vs. Schulmädchen" vorzubereiten. Dinosaurierkostüme haben wir leider nirgends gefunden ... um sich trotzdem irgendwie zu verkleiden, malten sich die anderen mit Fingerfarbe bunte Punkte ins Gesicht und setzten sich Partyhüte auf den Kopf (was dann wohl so eine Art Dinohorn sein sollte).



Ursprünglich hatte ich das Gleiche vor, aber dann fand ich, dass das einfach überhaupt nicht nach Dinosaurier aussah. Also erinnerte ich mich kurz an meine Grundausbildung, verzierte mein Gesicht mit dem passenden Tarnmuster für einen deutschen Mischwald und beschloss: "Ich gehe als Dinojäger auf die Party".

Mittwoch, 20. Juli 2011

Wahrnehmung

Gestern hatte ich meine erste richtige Psychologievorlesung. Es ging um Wahrnehmung (engl.: Perception). Ich finde dieses Thema sehr faszinierend, weil ich weiß, wie schwer es ist, ein künstliches System zu bauen, dass seine Umwelt auch nur halbwegs wahrnehmen kann. Maschinen können uns Menschen, was Wahrnehmung angeht, nicht einmal annähernd das Wasser reichen.

Beispiel: Es ist doch beeindruckend, dass die meisten von uns in diesem Bild einen Hund erkennen können, obwohl die Informationen so unstrukturiert und mehrdeutig sind. Entscheidend ist hier, dass Erfahrungen über das Aussehen eines Hundes direkt in die Wahrnehmung der schwarzen Flecken einfließen. Die Frage lautet: Wie machen wir das?


Außer solchen Bildern wurde auch ein Video vom RoboCup gezeigt und der Zusammenhang zwischen Künstlicher Intelligenz und der Psychologie betont. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir dann ganz sicher: Hier bin ich richtig :D.

Und wenn wir schonmal bei Wahrnehmung sind: Bisher habe ich mich darum gedrückt, über das Wetter zu schreiben. Aber: Hier in Sydney ist es Winter und darum kalt und es regnet die ganze Zeit. Einem Europäer, der zumindest auch wegen des angeblich so schönen Wetters nach Australien gekommen ist, kann das natürlich ordentlich die Stimmung vermiesen. Den Australiern geht es da ganz anders. Ich habe das Gefühl, sie nehmen garnicht wahr, dass es hier so kalt ist und frieren darum auch nicht. Wie kann es anders sein, dass mir ständig Leute in T-Shirt und Flip-Flops entgegenkommen, während ich mit Pullover und Jacke herumlaufe? Aus dem gleichen Grund sind die Häuser hier auch schlecht isoliert, es gibt nirgendwo fest installierte Heizungen und auch im Winter in den wenigsten Clubs eine Garderobe. Aber das macht natürlich alles Sinn, wenn man nicht friert.

Wahrnehmung ist schon erstaunlich.

Montag, 18. Juli 2011

Alles geht seinen Gang

Gestern war ein Tag mit Höhen und Tiefen an dem ich mich vor allem um organisatorische Dinge gekümmert habe. Am Morgen habe ich mir nochmal genau die Kurse angesehen, für die ich eingeschrieben bin. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich gleichzeitig zu einer Vorlesung in "Knowledge Representation and Reasoning" und zu einem Tutorium in "Psychology of the Body and the Mind" gehen müsste. Die Website der Uni sagte mir aber, dass genau noch ein Platz in einem anderen Tutorium frei wäre. Also habe ich dem Study Abroad Office eine Mail geschrieben, dass sie mich bitte schnell in das andere Tutorium schieben sollen.

Dann bin ich in die Uni gegangen (ist echt super, wenn man nicht quer durch die Stadt fahren muss), hab mir was zu essen geschnappt und bin dann zum Office gegangen um mich zu versichern, dass meine Mail auch zeitnah bearbeitet wird. Dort angekommen wurde mir gesagt, dass das Tutorium inzwischen auch voll wäre. Ich wurde gefragt, ob ich einen anderen Kurs wüsste, den ich statt dessen machen könnte ... Nein! Ich will diesen Kurs! Er beleuchtet genau die Fragen, die mich an der Künstlichen Intelligenz reizen (Wie funktioniert Wahrnehmung? Wie lernen wir? Wie funktioniert das Gedächtnis? etc.) aus psychologischer Sicht, was ich sehr spannend finde. Am Abend würde ich meine erste Vorlesung in Psychologie haben und dort wollte ich den Dozenten nochmal fragen, ob sich da nicht doch etwas machen ließe.

Vorher musste ich aber noch zum IT Service um meinen Rechner zum WLAN zu verbinden (irgendwie funktionierte das nämlich nicht). Die Menschen dort waren sehr freundlich aber ein wenig hilflos. Als ich ihnen auf meinem Laptop zeigte, dass ich nicht ins Internet gehen konnte, wurden die Augen des Mädchens, das mir helfen sollte groß: "Das ist aber nicht Windows." - "Nein, Linux." - "Linux. Oh. WILLIAM, komm mal." Aber William konnte auch nicht helfen. Wir bemühten uns alle drei und zwischenzeitlich funktionierte es auch über den Account des Mädchens, was sich nicht mehr rückgängig machen ließ. (D.h. ich kann mich jetzt jederzeit mit ihrer Identität einwählen xD) Sie meinte nur: "Mach bitte nichts Illegales.". Durch die Änderung einer Authentifizierungseinstellung bekamen wir es letztendlich doch noch hin, dass mein WLAN ganz normal funktionierte.

Im Internet habe ich dann noch einmal nachgesehen, ob das Tutorium wieder freie Plätze hatte. Und tatsächlich! Also packte ich meine Sachen und lief so schnell es ging zurück zum Study Abroad Office - nur um dort zu erfahren, dass die Anzeige nicht aktuell und das Tutorium immernoch voll ist.

Die Psychologievorlesung am Abend gab einen Überblick über alle zu behandelnden Themen und mich darin bestärkt, dass ich sie unbedingt hören möchte. Im Anschluss habe ich den Prof gefragt, was ich nun tun sollte und er meinte nur, ich solle in den nächsten Tagen schauen, ob ein Platz frei würde und wenn nicht, dann sollte ich ihm eine E-Mail schreiben.

Heute morgen habe ich dann Nachricht vom Office erhalten, dass tatsächlich jemand abgesprungen ist und ich jetzt einen Platz im richtigen Tutorium habe :D.

Sonntag, 17. Juli 2011

Endlich mal ausspannen

Nachdem die letzten Tage vor allem von Parties, Stress und zu wenig Schlaf geprägt waren, konnte ich den Tag gestern ganz ruhig angehen lassen - auch weil ich mich inzwischen für eine Wohnung entschieden hatte und sofort dort einziehen konnte.

Weil das mein letzter Tag in Kings Cross, was sehr nahe am Botanischen Garten liegt, habe ich den Tag mit einer Runde durch diesen atemberaubend schönen Park, vorbei an der Oper und der Harbour Bridge begonnen. Danach habe ich mir von den Leuten im Hostel noch einige Ratschläge für meine Reisezeit nach dem Semester geben lassen, meine Sachen gepackt und mein neues Zimmer bezogen.

Dieses Zimmer liegt leider nicht in Coogee, obwohl das, nur das Zimmer betrachtet, auch meine erste Wahl gewesen wäre. Aber zuviele Unsicherheiten bezüglich der Ausstattung, der Verlässlichkeit des Vermieters, der Frage, ob ich dieses Zimmer überhaupt bekommen würde usw. haben mich dann dazu bewogen, die sichere Alternative in der sauberen 6er WG in Kingsford zu nehmen. Hier konnte ich sofort einziehen, Möbel, Geschirr und sogar Bettzeug sind vorhanden, der Vertrag geht genau bis zum Ende des Semesters, sodass ich danach weiterziehen kann, es ist günstig, sehr gut gelegen (Uni, City und Strand gut erreichbar) etc. Sicher, die Wohnung ist nicht perfekt und etwas "unaustralisch" wegen der strikten Regeln, aber ich will nicht das halbe Semester lang auf Wohnungssuche verbringen.

Auf jeden Fall habe ich in meiner ersten Nacht hier sehr gut geschlafen und bin nach 10 Stunden ausgeruht genug für die ersten Vorlesungen heute :D

Samstag, 16. Juli 2011

Wohnungssuche in Sydney mit begrenztem Budget

Während der letzten Nächte habe ich mein Hostelzimmer im Partyviertel von Sydney mit 5 anderen Leuten geteilt. Und auch wenn es hier sehr nett ist und nie langweilig wird, braucht man natürlich etwas anderes, wenn man nicht nur feiern sondern auch studieren möchte.

Weil die Uni keine freien Einzelzimmer mehr hat, habe ich mir einige WGs angesehen, die auf der Suche nach einem neuen Mitbewohner waren. Generell sind Wohnungen hier sehr teuer (die Miete wird pro Woche berechnet und ist nicht viel geringer als für einen ganzen Monat in Berlin). Entsprechend musste ich die Wohnungen auf die nicht ganz so teuren eingrenzen..

1. Zwei Zimmer zu vermieten, eins mit Balkon ($220), eins ohne ($230), ein Minizimmer provisorisch vom Wohnzimmer abgetrennt, in dem auch irgendwer wohnt. Der aktuelle Mieter muss die Zimmer vermieten um zu seiner kleinen Schwester zu ziehen, bis die einen Mann gefunden hat und verheiratet ist (WTF?). Die Situation mit den Zusatzkosten ist ein bisschen unklar.

2. Kleines Zimmer ($200) ohne Bett, nur mit Matratze auf dem Boden. Obwohl ich glaube, dass der Vermieter (um die 50, nuschelt so stark, dass ich ihn kaum verstehen kann) vorher sauber gemacht hat, ist es hier immernoch dreckig, als ich mit die Wohnung ansehe. Der aktuelle Mieter des Zimmers scheint auch nicht sehr begeistert davon zu sein. Er sagt mir: "Du kriegst was du siehst. Aber das Gute ist: die Wohnung ist billig und sehr nahe am Campus.".

3. 6er WG. Ein Mann (Mitte 40er, symphatisch) vermietet die Zimmer an internationale Studenten. Die aktuellen Mieter sind vom Iran, Korea, Japan und noch irgendwo. Das freie Zimmer ($195) ist klein und die Möbel sind nicht die neusten, aber es ist okay. Generell ist die Wohnung sehr sauber, was daran liegt das der Vermieter (studierter Jurist) einen Haufen an Regeln angelegt hat, an den sich alle halten müssen. Dabei gehts um Putzpläne, Besucher, Sprechen nach 9 Uhr abends etc.

4. Schicke 2er WG in Strandnähe, potentieller Mitbewohner ist kurzangebunden und hat wohl schon einige Zusagen zwischen denen er sich dann entscheiden will. Am Wohnzimmer ist ein Balkon mit großartiger Aussicht über ganz Coogee Beach. Das Zimmer ($200) ist klein und hat bisher kein Bett. Eventuell bekommt es noch eins eventuell auch nicht.

Frage: Für welches Zimmer habe ich mich entschieden?

Freitag, 15. Juli 2011

Verwirrungen

Nachdem ich Vorgestern wegen des Jetlags erstmal ein Nickerchen gebraucht habe, bin ich dann halb 4 zur Uni gefahren, was nicht ganz einfach war, weil die öffentlichen Verkehrsmittel in Sydney nicht sehr übersichtlich sind. Als Berliner ist man da natürlich sehr verwöhnt, aber auch ein Chinese mit dem ich gesprochen habe, stimmt mir zu. Auf jeden Fall lief ich einige Male im Kreis und es dauerte länger als geplant, so dass ich erst gegen 5 am Campus war.

Mein Plan war, mich noch an diesem Abend anzumelden. Dazu musste ich zu einem Büro. Als ich dann das "Student Exchange Office" fand, was auch nicht ganz ohne Umwege ging, sagte man mir, dass dieses gerade geschlossen worden wäre. Ich sollte am nächsten morgen um 9 wiederkommen. Aber nicht zu spät, weil 9:45 ein "Social Event" stattfinden würde, während dem auch Niemand da wäre.

Am nächsten Tag war ich pünktlich 9:20 dort, was jedoch zu spät war, um noch vor 9:45 dran zu kommen. 15 Uhr wäre alles vorbei und dann sollte ich wiederkommen. Gut, also verbrachte ich meinen Tag in der Uni.

15:30 Stand ich zum dritten Mal in der Tür zu dem Büro und ich wurde endlich drangenommen - nur um zu erfahren, dass ich die ganze Zeit im falschen Büro gewartet hatte. Eigentlich musste ich nämlich zum "Study Abroad Office", das auf dem anderen Ende des Campus war...

Nach diesen Anfangsschwierigkeiten ging dann alles ganz schnell und ich bekam meinen Studentenausweis, meine SIM-Karte und meinen Stundenplan. Jetzt bin ich offiziell UNSW-Student.

Dienstag, 12. Juli 2011

Von Istanbul nach Sydney

Auf dem Weg vom Hostel zum Flughafen in Sydney habe ich einen gesprächigen Malayesianer (???) kennengelernt, der viel durch die Welt jettet und auch mal in Australien studiert hat. Die Gespräche mit ihm über Geschichte, Sehenwürdigkeiten und gemischte Saunen in Deutschland (das hatte ihn offenbar sehr verstört) lenkten mich leider nicht ganz vom doch eher rasanten Fahrstil unseres Busfahrers ab. Aber wer mal den Straßenverkehr im Iran miterlebt hat, lässt sich so leicht von nichts mehr schockieren :-D

Der Flug von Istanbul nach Bangkok war OK. Genervt hat nur, dass ich erst nach dem vierten Nachfragen endlich funktionierende Kopfhörer bekommen habe. Dort angekommen, klappte der Wechsel zum nächsten Flug problemlos. Das ist aber offenbar nicht immer so. Zwei Mädels, die von Istanbul nach Melbourne wollten, konnten ihren Anschlussflug nicht nehmen, weil der ausgebucht war. Um trotzdem aus Bangkok wegzukommen, sollten sie einen anderen Flug nehmen (und nochmal bezahlen!!!). Wie das ausgegangen ist, weiß ich nicht, denn da saß ich schon im Flugzeug nach Sydney - eingequetscht zwischen zwei Typen und gegenüber einer Familie mit kleinen aber sehr lauten Kindern... Irgendwann hatte ich es dann überstanden und landete mit einem breiten Grinsen im Gesicht und voller Vorfreude in Sydney.

Dort am Flughafen gab es einen "Meeting Point" an dem sich alle ankommenden Studenten getroffen haben und von einem Bus der Uni zu ihrer Unterkunft gebracht wurden. Von den 8 Studenten aus Mexiko, USA, Norwegen und Deutschland war ich der einzige, der bisher keine richtige Unterkunft hat ^^. In den nächsten Tagen muss ich mich unbedingt darum kümmern, denn am Montag gehen schon die Vorlesungen los.

Montag, 11. Juli 2011

Aussies in Istanbul

Noch bevor ich überhaupt auf dem Weg nach Australien bin, habe ich die ersten Aussies hier beim RoboCup in Istanbul getroffen. Die Leute aus dem Team der Uni, an der ich für das nächste halbe Jahr studieren werde, sind sehr nett, haben mir Tipps für die Kurswahl gegeben und angeboten bei einem von ihnen auf der Couch zu pennen, wenn ich keine Wohnung in Sydney finde :D

Ich werde auf jeden Fall mal in deren Robotic Lab vorbeischauen. Sie meinten auch, ich könnte ein Projekt bei ihnen machen und damit eine Vorlesung ersetzen. Aber nach den letzten Tagen, in denen ich ununterbrochen an unseren eigenen Robotern gearbeitet habe, werden die Vorlesungen eine gute Abwechslung sein.

Vor mir liegen ab heute Abend neun Stunden Flug von Istanbul nach Bangkok und dann nochmal neun Stunden nach Sydney...