Mittwoch, 20. Juli 2011

Wahrnehmung

Gestern hatte ich meine erste richtige Psychologievorlesung. Es ging um Wahrnehmung (engl.: Perception). Ich finde dieses Thema sehr faszinierend, weil ich weiß, wie schwer es ist, ein künstliches System zu bauen, dass seine Umwelt auch nur halbwegs wahrnehmen kann. Maschinen können uns Menschen, was Wahrnehmung angeht, nicht einmal annähernd das Wasser reichen.

Beispiel: Es ist doch beeindruckend, dass die meisten von uns in diesem Bild einen Hund erkennen können, obwohl die Informationen so unstrukturiert und mehrdeutig sind. Entscheidend ist hier, dass Erfahrungen über das Aussehen eines Hundes direkt in die Wahrnehmung der schwarzen Flecken einfließen. Die Frage lautet: Wie machen wir das?


Außer solchen Bildern wurde auch ein Video vom RoboCup gezeigt und der Zusammenhang zwischen Künstlicher Intelligenz und der Psychologie betont. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir dann ganz sicher: Hier bin ich richtig :D.

Und wenn wir schonmal bei Wahrnehmung sind: Bisher habe ich mich darum gedrückt, über das Wetter zu schreiben. Aber: Hier in Sydney ist es Winter und darum kalt und es regnet die ganze Zeit. Einem Europäer, der zumindest auch wegen des angeblich so schönen Wetters nach Australien gekommen ist, kann das natürlich ordentlich die Stimmung vermiesen. Den Australiern geht es da ganz anders. Ich habe das Gefühl, sie nehmen garnicht wahr, dass es hier so kalt ist und frieren darum auch nicht. Wie kann es anders sein, dass mir ständig Leute in T-Shirt und Flip-Flops entgegenkommen, während ich mit Pullover und Jacke herumlaufe? Aus dem gleichen Grund sind die Häuser hier auch schlecht isoliert, es gibt nirgendwo fest installierte Heizungen und auch im Winter in den wenigsten Clubs eine Garderobe. Aber das macht natürlich alles Sinn, wenn man nicht friert.

Wahrnehmung ist schon erstaunlich.

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